Neue Patienteninformation „Letzter Ausweg Psychopharmaka – oder gibt es doch Alternativen?“ des Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS)

29.07.2024 - Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) hat zwei neue Broschüren zum Thema Umgang mit herausforderndem Verhalten von Pflegebedürftigen herausgegeben. Eine richtet sich an Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und Pflegenden. Die andere richtet sich an therapeutische Zielgruppen. Ziel ist Verständnis zu wecken und alternative Therapien zu Psychopharmaka und freiheitsentziehende Maßnahmen aufzuzeigen.

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Zeigen Pflegebedürftige auffordernde Verhaltensweisen wie Schreien, Umherwandern, Schlagen, Treten, Beschimpfen, Verweigerungsverhalten etc. ist das für alle Beteiligten extrem belastend. Um die Situation für alle, vor allem aber für die Betroffenen selbst, verbessern zu können, muss zunächst ergründet werden, warum und wann es zu den auffordernden Verhaltensweisen kommt, um im nächsten Schritt eine geeignete Lösung zu finden.
Eine Broschüre des Aktionsbündnis Patientensicherheit richtet sich daher an Menschen mit Pflegebedarf selbst, ihre Betreuungspersonen und Angehörigen und will dabei

  • Sensibilisieren für die Vulnerabilität (Verletzbarkeit) der betroffenen Personengruppen,
  • Verständnis wecken für auffordernde Verhaltensweisen,
  • Möglichkeiten aufzeigen, auffordernden Verhaltensweisen zu begegnen,
  • Aufklären über medikamentöse Therapiemöglichkeiten und was bei deren Anwendung beachtet werden muss,
  • Kooperation fördern, indem insbesondere auch Betroffene, Angehörige bzw. Betreuungspersonen als wichtige Informationsgeber mit einbezogen werden – sie sind oft die erfahrenen Expertinnen und Experten in Bezug auf die Betroffenen.

Die Patienteninformation finden Sie hier.

Ein weitere Broschüre „Zum Umgang mit aufforderndem Verhalten von Pflegebedürftigen mit dem Ziel eines adäquateren Psychopharmaka-Einsatzes“ enthält Informationen und eine Handlungsempfehlung für das gesamte therapeutische Team – die Pflegenden, Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, Therapeutinnen und Therapeuten u. a., sowie das Management, welches die Rahmenbedingungen für die Pflege mitgestaltet. Mit dieser Handlungsempfehlung sollen alle Berufsgruppen im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen motiviert werden, die aktuelle Praxis zu hinterfragen, über alternative Konzepte der Versorgung nachzudenken und diese, wo immer möglich, im Sinne der Patientensicherheit anstelle medikamentöser Ruhigstellung und freiheitsentziehende Maßnahmen (feM) einzusetzen. Sie finden die Fachbroschüre hier.